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30.01.2016

Wildes Wasser, grüner Wald - Packrafting Rio Tuichi 1

Als nächste plane ich, den Tuichi Fluss im Madidi Nationalpark auf einer Länge von 250-300 Kilometern mit meinem Packraft zu befahren. Madidi ist mit angrenzenden Gebieten in Bolivien und Peru eines der größten, geschützten Regenwaldgebiete Südamerikas. Dabei ist die Artenvielfalt hier besonders hoch. So kommen 14 % aller Vogelarten der Welt in diesem Gebiet vor! Was Madidi so besonders macht, ist auch, dass sich der Park von den Höhen der Anden auf fast 6000 Metern, bis ins Tiefland auf nur noch 180 Meter Meereshöhe erstreckt. Zwar kann man den Tuichi natürlich noch nicht kurz nach seiner Quelle befahren, aber auch weiter unterhalb ist er ein schneller Fluss mit zahlreichen Stromschnellen, die sicher eine Herausforderung für mich und mein kleines Boot darstellen werden...


Im Packraft den Tuichi hinab

26.01.2016

Boliviens königliche Berge 2

Am Morgen hat sich das Wetter geändert, so dass ich erkennen kann, das ich in Sichtweite zu dem Gehöft mit dem Hund gezeltet habe...
Während über mir bereits die Sonne aus strahlend blauem Himmel scheint, sind die tieferen Täler noch in "Watte verpackt".
Leider bin ich ziemlich erkältet, mit Halsschmerzen und fast völligem Verlust der Stimme. (Nicht weiter schlimm, da ich ja keine Selbstgespräche führe...). Jetzt ist mir auch klar, warum ich mich vorgestern so schwer getan habe, offenbar hatte sich schon die Erkältung angekündigt. Was soll 's, wird schon nicht so schlimm werden, daher verschwende ich keinen Gedanken daran, eventuell nicht weiter zu laufen...

Morgenstimmung

23.01.2016

Boliviens königliche Berge 1

Es ist dunkel und kalt, während ich neben dem großen, fetten Fahrer meines Taxis in El Alto, dem hochgelegenen, armen Teil von La Paz sitze. Eigentlich sollte mich der Typ lediglich dorthin bringen, wo der Minibus nach Zongo abfährt. Allerdings scheint er selber nicht so genau zu wissen, wo das ist, da wir eine Zeit lang  ziellos herumgefahren sind und der Taxifahrer einige Leute auf der Straße gefragt hat, wo der Bus abfährt. Nun ist El Alto gewiss kein Ort, wo man in der morgendlichen Dunkelheit zu Fuß durch die Straßen streifen sollte, und der Fahrer macht auch nicht gerade einen Vertrauen erweckenden Eindruck...
Schließlich erzählen uns zwei Männer, dass der Bus wohl erst am Nachmittag fährt, na toll!
Ich brenne darauf, meine Wanderung durch Boliviens Cordillera Real zu beginnen, und habe wenig Lust darauf, hier noch länger rumzuhängen. Zunächst denke ich daran, mich von dem Fahrer lediglich zum Stadtrand bringen zu lassen, und dann weiter zu  trampen. Allerdings ist das Zongo Tal nicht wirklich weit von La Paz entfernt, daher frage ich vorsichtig, wie viel die Taxifahrt dorthin kosten soll. Als wir uns schnell auf einen für mich erträglichen Betrag geeinigt haben, fahren wir weiter durch die schmalen Straßen El Altos. Schon bald hört der Asphalt auf und ich kann kaum glauben, dass wir noch in Boliviens bedeutendster Stadt sind...
Allerdings zeigt ein Schild zu meiner Erleichterung, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden...
Nach einiger Zeit wird es langsam hell und wir haben die Zone des Morgennebels verlassen. Vor uns eröffnet sich ein tolles Panorama: Die Schneefelder des 6088 Meter hohen Huayna Potosi ragen aus dem die Täler füllenden Nebelmeer und werden von den ersten Strahlen der Sonne beleuchtet.

                            Unterwegs zum Startpunkt der Wanderung

14.01.2016

Die 4- Gletscherroute, weglos durch Island 8

In der Nacht schneit es bei einem Grad über Null leicht. Am Morgen regnet es zunächst, so dass wir unseren Aufbruch verschieben. Als es gegen Mittag aufklart, ändern wir unseren ursprünglichen Plan weglos weiter zu laufen. Die gestrigen harten Passagen durch das Geröll, haben meinen, ja ohnehin schon seit längerem ziemlich fertigen Schuhen, unheimlich zugesetzt. Auf breiter Front haben sich die Nähte aufgelöst oder sind kurz davor. Zwar kann ich damit noch laufen, die Trailrunningschuhe fühlen sich aber eher nach losen Pantoffeln als festen Laufschuhen an. Klar, habe ich Reparaturmaterial wie Duct Tape dabei, allerdings soll man sein Glück auch nicht zu sehr herausfordern...
Es war zweifellos ein Fehler, mit den schon nach der Schottlandwanderung lädierten Schuhen, eine weitere, vom Terrain für Schuhe sehr anspruchsvolle Tour anzugehen. Allerdings hatte ein anderes Paar der Inov- 8 die zwei Monate in Westnepal ja recht gut überstanden...
Letzten Endes beschließen wir über den Skalli zum Laugarvegur zu laufen.
Für kurze Zeit können wir einen blass- blauen Himmel bewundern, unter dem die Farbenpracht der Rhyolitberge so richtig zur Geltung kommt. Die Farbe gelb weist dabei auf Schwefel hin, während die roten Farben von Eisen hervorgerufen werden.



                                               Die Farbenpracht der Rhyolitberge

11.01.2016

Die 4- Gletscherroute, weglos durch Island 7


Als wir morgens aufbrechen ist uns noch nicht klar, dass dies der in vielerlei Hinsicht spannendste und herausforderndste  Tag der Tour wird...

09.01.2016

Die 4- Gletscherroute, weglos durch Island 6

Am nächsten Morgen stellt es sich wieder einmal als nützlich heraus, dass Vincent die Satellitenbilder auf sein Handy geladen hat. Wir prüfen auf den Bildern, wo ein größerer Flussarm vorhanden ist und steuern den dann an. Dazu laufen wir immerhin zunächst mal 5 Kilometer durch die weite Ebene der Tungnaa.
Da ich etwas kleiner bin als Vincent, setze ich mich heute in sein Raft, da wir so beide unsere Spritzdecken schließen können, wenn gleich meine sehr leicht wieder aufgeht...
Allerdings stellt sich das Vorankommen bald als sehr mühsam und langsam heraus. Immer wieder landen wir auf dem Trockenen und es gibt nach wie vor keinen wasserreichen Hauptarm. Aber selbstverständlich haben wir sofort wieder durchweichte Füße, da wir auf der Suche nach mehr Wasser, fast ständig durch seichte Bachläufe waten müssen. Wir hoffen, dass der Hauptarm vielleicht an der gegenüberliegenden Talseite fließt. Aber leider erfüllt sich diese Annahme auch nicht. Im Gegenteil, Bachbetten, die vor kurzem noch gefüllt waren, sind jetzt trocken. Eigentlich hatten wir ja angenommen, dass die Tungnaa wegen der Schneeschmelze gut gefüllt ist. Jetzt denken wir eher, dass wegen der kühlen Temperaturen der Schnee auf dem Gletscher noch kaum getaut ist, und daher der Wasserstand des Flusses so niedrig ist. Nun, unser Proviant geht so langsam zur Neige und wir können es uns nicht erlauben, hier ewig nach ausreichend "Wasser unter dem Kiel" zu suchen, zumal es auch nicht wirklich Spass macht, mit den Booten nach nur wenigen Metern ständig wieder aufzulaufen, und zu Fuß im nassen Treibsand stecken zu bleiben...
Letzten Endes entschließen wir uns, die Befahrung der Tungnaa abzubrechen! 
Auf der Karte haben wir schon eine Alternative für den Weg nach Landmannalaugar gefunden. Allerdings sind die im Osten das Tal begrenzenden Berge ziemlich steil. Wir hoffen, dass wir einen Pass über das Tungnaarfjöll finden....



                                             Wo ist das Wasser geblieben?

06.01.2016

Die 4- Gletscherroute, weglos durch Island 5

Die ersten Kilometer des Morgens laufen wir am Rande des Schwemmlandes. Spannend wird es, als wir den Mündungsbereich der Kaldakvisl in den Hagöngulon erreichen. Der Gletscherfluss fliesst hier nämlich in einer Schlucht und wäre eigentlich ein großes Hindernis! Glücklicherweise gibt es eine Brücke...
Wir tippen zunächst auf einen Zusammenhang mit der Wasserkrafterzeugung, aber ein Schild belehrt uns eines Besseren: In der Nähe gibt es eine Kontrollstation zur Überwachung von Gletscherläufen. 
Was ist ein Gletscherlauf? Eine ganze Reihe der isländischen Vulkane schlummern unter den Eiskappen der Gletscher. Wenn sie ausbrechen, schmelzen sie Unmengen von Schnee und Eis, die dann in gigantischen Strömen in tiefere Bereiche fließen. Um rechzeitig vor solchen Ereignissen warnen zu können, gibt es ein Netz von Messpunkten, häufig auch an entlegenen Stellen der Insel.



                                                   Ein schöner Morgen

03.01.2016

Die 4- Gletscherroute, weglos durch Island 4


Da es morgens regnet, brechen wir erst gegen Mittag auf. Glücklicherweise ist es heute ruhig und fast mild...
Bevor wir los gehen, entdeckt Vincent ein Goldregenpfeifernest ganz in der Nähe. Wir hatten schon länger beobachtet, wie der Vogel so tut als ob er verletzt ist, und nicht fliegen kann um uns von seinen Eiern wegzulocken...


                                                  Goldregenpfeifernest

02.01.2016

Die 4- Gletscherroute, weglos durch Island 3

Am nächsten Morgen gelangen wir bald an den tiefen, dunklen Canyon der Kerlingara. Wahnsinn, welche Schneemassen hier noch die Schlucht füllen!

Die Schlucht der Kerlingara

01.01.2016

Die 4- Gletscherroute, weglos durch Island 2

Als ich gegen vier Uhr kurz aus dem Zelt schaue, herrscht bereits herrlicher Sonnenschein! Allerdings brechen wir dann doch sehr viel später auf...
Eigentlich hatten wir vor, ein Stück weit über den Langjökull zu laufen. Da der zweitgrößte Gletscher Islands aber noch vollkommen von Schnee bedeckt ist, wollen wir nicht das Risiko eingehen, in eine verdeckte Spalte zu fallen. Daher wählen wir eine Route zwischen Gletscher und dem Lavafeld Lambahraun. 

Strahlender Sonnenschein