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25.06.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 4 - 460 Kilometer durch die schottischen Higlhlands

Das opulente Frühstück ist im Preis enthalten, und so tue ich mich an Speck, Würstchen und Spiegeleiern gütlich.
Als ich vor das Hotel trete, hat der Regen endlich aufgehört und es ist recht mild.

                                                       Strathcarron Hotel

Ein Stück weit folgt der Cape Wrath Trail dem River Carron, wo Schafe neben Rotwild weiden, und Massen von blühendem Ginster leuchtend gelbe Farbtupfer in die Landschaft setzen. Einmal überquert Rotwild sogar vor meinen Augen den Fluss.

                                             Der River Carron ist kein Hindernis für das Rotwild

20.06.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 3 - 460 Kilometer durch die schottischen Highlands

Glücklicherweise hat der Regen am nächsten Morgen aufgehört, aber die Temperatur beträgt lediglich 6 Grad, und es ist ziemlich windig. Eigentlich hatte ich vor, meine Route weglos auf der anderen Talseite fortzusetzen, aber nur wenige Meter über dem Tal ist die Landschaft in dichten Nebel gehüllt. Daher beschließe ich zunächst der Straße weiter zu folgen. Meine Kleidung ist zwar ziemlich klamm, aber mein Regenzeug hat den gestrigen Fluten recht gut stand gehalten.
Nachdem ich das Cluanie Inn passiert habe, biege ich in das Tal An Caoran Mhor ein. Ich habe noch nie so viel Rotwild gesehen. An einer Stelle kann ich gleichzeitig über 300 Stück beobachten, die in Rudeln von etwas 60 Individuen die Talhänge bevölkern.



                                       Massen von Rotwild im An Caoran Tal

12.06.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 2 - 460 Kilometer durch die schottischen Highlands

Morgens ist es zwar zunächst noch leicht bedeckt, aber ein weiterer freundlicher, nicht gerade "schottlandtypischer" Tag scheint mich zu erwarten.
Die gestern erkundete Abstiegsroute ins Glenn Taodhait entpuppt sich als zwar steil, aber machbar. Unten wachsen dann auch schon wieder die ersten Birken.

                                                    Birken im Glenn Taodhait

05.06.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 1 - 460 Kilometer durch die schottischen Highlands

Wo kann man im Frühjahr in Europa eine (fast) menschenleere, einsame Wildnis durchstreifen? Skandinavien ist noch zu verschneit, aber es gibt eine Region für die April/ Mai geradezu die beste Jahreszeit darstellt: Schottland!
Ich kannte die Highlands bereits von drei vorhergegangenen Besuchen, zweien im Sommer und einem im Winter. Nun, im Sommer regnet es oft ziemlich viel, und kleine Stechfliegen, die Midges, können eine wahre Plage sein. Ich habe den schottischen Winter mit beachtlichen Minustemperaturen und tief verschneiten Landschaften erlebt, schön, aber sicher nicht die beste Zeit zum Wandern.
Im Frühjahr dagegen, kann es durchaus mal eine stabile Schönwetterperionde geben, die Midges sind noch nicht aktiv, und die Zeit zu der das Leben in der Natur wieder so richtig in Gang kommt, ist natürlich sowieso schön.
Ich habe drei Wochen Zeit und überlege wie ich diese am Besten füllen kann. Mir schwebt eine lange Wanderung vor, weitgehend weglos und auf einer mit Google Earth geplanten Route. Bei der Internetrecherche zum Thema stoße ich auf den Cape Wrath Trail. Dieser ist kein markierter Wanderweg, sondern eine Route zu der es auch einige Alternativen gibt. Immerhin kann man ein Guidebook zu dem Weg kaufen, der die ganzen nordwestlichen Highlands durchquert.
Zwar ist mir schnell klar, dass ich nicht komplett dieser Route folgen werde, dennoch halte auch ich Cape Wrath, die Nordostspitze Schottlands, für ein interessantes Ziel. Allerdings nehme ich an, dass ich es nicht erreichen werde, da meine Variante deutlich länger ist, und man auch weglos nicht so schnell vorankommt.
Neben dem Reiz, die Highlands ungehindert zu durchstreifen, möchte ich die Tour nutzen, um etliche Dinge für eine längere Tour im Herbst zu testen, egal ob Ausrüstungsstücke wie neuen Rucksack und Zelt, oder Verpflegungsvarianten.
Am 24. April 2014 fliege ich mit einer bekannten Billigflugairline nach Edinburgh, wo ich spät abends eintreffe. Um in die westlichen Highlands zu gelangen, muss ich am nächsten Morgen den Bus in Glasgow wechseln. Die Umgebung des Loch Lomond gibt mir schon bald einen kleinen Vorgeschmack auf das Hochland, die Birken und Eichen die an geschützten Stellen wachsen, haben gerade erst ihr Blätterkleid angelegt.
Als ich die hohen, schroffen Berge sehe, die das Glen Coe einfassen, wird mir klar, wieviel Schnee hier noch liegt. Werde ich meine Route gehen können, die ich streckenweise auf den Graten der Bergkämme geplant habe?
Gegen Mittag erreichen wir Fort William, einen touristisch geprägten Hauptort der Highlands am Fuß des Ben Nevis, dem mit 1343 Metern höchstem Berg Schottlands und auch Großbritanniens.

                                           Fort William, ein wichtiges Zentrum der Highlands