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12.12.2013

Durch Wüsten und Canyons des Colorado Plateaus 10

Bereits um kurz nach 7 bin ich wieder unterwegs. Ich folge dem Rim Trail der unmittelbar oberhalb der Abbruchkante des Canyons verläuft. Zwar ist der Weg größtenteils sogar asphaltiert, aber es lohnt sich dennoch ihn zu laufen, denn die Aussichten sind fantastisch!

                                                        Morgen am South Rim



Obwohl eine Straße parallel zu dem Weg verläuft, ist es ziemlich ruhig. Das liegt daran, dass hier nur Shuttlebusse fahren dürfen. Die meisten Leute lassen sich so von einem Aussichtspunkt zum Nächsten kutschieren, laufen tuen nur wenige.
So wundert es mich auch nicht, dass Leute mir anbieten mich zu fotografieren, was ich natürlich gerne annehme.

                                                                  Welch Hintergrund!

Es ist zwar sonnig, aber ziemlich windig und frisch, so dass ich zunächst in langen Sachen laufe, und anfangs sogar meine dünnen Fingerhandschuhe überziehe.
Zwar wird die Nordseite des Canyons viel weniger frequentiert und ist daher ruhiger, aber die spektakuläreren Aussichten bietet ganz klar der South Rim!
Meine mit Duct Tape notdüftig reparierten Stiefel erregen einiges Aussehen, aber es ist schon interessant, wenn mich wildfremde Leute mit den Worten ansprechen „Oh, der Deutsche der vom North Rim hier her gewandert ist und seine Schuhe nur noch mit Klebestreifen zusammenhält“. So werden Legenden geboren!

                                                             Man beachte den linken Schuh!

Sehr interessant finde ich eine Tafel auf der die geologischen Schichten erläutert werden, die man dann in Natura in der gegenüberliegenden Wand identifizieren kann.

                                                          Eine Tafel erklärt die Geologie

                                            Der Inhalt der Tafel in Natura

Nach 13 Kilometern erreiche ich den Beginn des Hermit Trails, den ich zurück in den Canyon einschlagen möchte.
Kaum habe ich mich ein paar Meter von der Straße entfernt, treffe ich kaum noch andere Wanderer.
Der Ranger im Backcountry Office hatte recht, der Hermit Trail ist tatsächlich atemberaubend!
Lange Zeit verläuft er auf der Kante des „Redwall Limestone“
Dieser Kalkstein ist von den darüber liegenden Sandsteinen rot gefärbt worden.
Leider ziehen Wolken auf, und es scheint sich ein Unwetter zu nähern.

                                                              Ein Unwetter zieht auf

Kurz nachdem der Regen eingesetzt hat, erreiche ich eine kleine Hütte an der Santa Maria Spring in der ich mich erst einmal unterstelle. Louis Boucher, einer der Pioniere des Grand Canyon, hat in der Umgebung einige Jahre gelebt. Nach diesem „Einsiedler = Hermit“ wurde der Trail auch benannt. Bald gesellt sich ein Paar aus Arizona zu mir, mit dem ich mich während der Regen niederprasselt, gut unterhalte.
Ein junges Mädchen, lediglich in Shorts und T- Shirt erscheint. Da sie weder eine lange Hose noch eine Regenjacke dabei hat, ist es zu ihrem Glück ja nicht mehr besonders weit bis zum Canyonrand. Ja, man kann bei einem Wettersturz im Grand Canyon auch an Unterkühlung sterben, wenn man überhaupt keinen Schutz gegen Kälte und Regen mitführt…

Nach einiger Zeit lässt der Regen nach und bald darauf erscheint ein Regenbogen über dem Canyon, wahrscheinlich kein häufiges Ereignis in dieser trockenen Gegend.

                                                   Regenbogen über dem Grand Canyon

Die abziehenden Wolken bewirken tolle Lichtstimmungen, und ich komme aus dem Fotografieren kaum heraus.



                                                                Nach dem Regen

In der Anfangszeit des Canyon Tourismus war der Hermit Trail ein mit Stufen versehener, gut unterhaltener Weg. Mittlerweile gilt er aber als Wildnisroute, die nicht mehr unterhalten wird. Daher machen Felsstürze und die allgemeine Erosion den Trail zunehmend schwieriger.
Irgendwann stößt der Hermit Trail dann auf den Tonto Trail, den ich ja für den Aufstieg zum South Rim verlassen hatte.
Erst gegen 17 Uhr, kurz vor dem Dunkel werden, erreiche ich den ausgewiesenen Zeltplatz am Hermit Creek, wo ich rasch mein Zelt aufschlage und koche.
Es wimmelt hier von Mäusen die an die Vorräte der Camper gelangen möchten. Während ich mein Essen zubereite, verschwindet einer der Nager in meiner Abfalltüte. Nun, mir steht mal wieder nicht der Sinn nach einer Fleischeinlage, aber ich möchte doch dem kleinen Plünderer eine Lehre erteilen. So nehme ich die Tüte, halte sie zu und schwenke sie wild um mich. Das müsste den Nager eigentlich schwindlig machen, aber merkwürdigerweise fällt die Maus nicht schwankend um, nachdem ich sie in die Freiheit entlasse, sondern springt munter davon…
Später unterhalte ich mich noch lange mit meinen Nachbarn, Michael und Janessa, die nebenan zelten. Er macht eine Ausbildung zum Kampfpiloten beim Marinecorps und schildert, dass die Grundausbildung tatsächlich so sei, wie in dem Film „Full Metal Jacket“ geschildert.
Michael wirkt keineswegs wie ein durchgeknallter Redneck, ist aber durchaus bereit dazu in einen der zahlreichen von Amerika geführten Kriege zu ziehen.
Als ich am nächsten Morgen aufbrechen möchte, höre ich ein gewaltiges Getöse und stelle fest, dass sich in einer naheliegenden Wand ein Felsrutsch ereignet. Bevor das Schauspiel vorüber ist, kann ich noch die mächtige Staubwolke fotografieren.

                                               Der Felsrutsch hinterlässt eine Staubwolke

Erst jetzt, im Licht des Morgens nehme ich wahr, was für eine herrliche Oase, mit klarem, plätscherndem Wasser der Hermit Creek ist.

                                                                   Hermit Creek

Der weitere Verlauf des Tonto West Trail von hier ist nicht ganz offensichtlich. Zu viele von Tageswanderern die die Umgebung erkunden, ausgetretene Pfade führen in alle Richtungen. Aber bald habe ich den richtigen Weg gefunden und befinde mich wieder in der mir bereits bekannten, trocken- grandiosen Landschaft des Tonto Plateaus.

                                                        Strahlendes Morgenlicht auf dem Tontoplateau


                                        Hoch über dem Colorado

Einige Zeit lang verläuft der Weg hoch über den grünen Wassern des Colorado. Seit dem Beamer Trail war ich dem Fluss nie mehr so nahe gekommen.

                                         Eine Zeit lang verläuft der Tonto Trail über dem Colorado

                                                                  Hängender Garten

Eigentlich wäre heute ein perfekter Wandertag. Aber leider erinnert der Lärm der Helikopter mehr an einen Flughafen als an einen vermeintlich unberührten Nationalpark. Absoluter Wahnsinn!
Eine große Eidechse, die ich schon häufiger kurz gesehen hatte, ist zwar blitzschnell, dennoch gelingt es mir heute einmal sie zu fotografieren.

                                                   Schöne, große Eidechse

Manchmal führt der Trail durch Kakteengärten, die Konzentration erfordern. Es ist bestimmt kein Vergnügen, sich die scharfen Stacheln aus dem Fleisch zu ziehen!

                                              Ausgedehnte Kakteengärten erfordern Konzentration

Bereits gegen Mittag erreiche ich Boucher Creek, eine weitere Oase mit klarem, fließendem Wasser. An der Einmündung des Topaz Canyon schlage ich mein Lager auf.
Während ich einige Zeit lang im Schatten döse, mache ich mir die Mühe Gewicht und Energiegehalt meiner Vorräte für diesen Abschnitt zu errechnen.
Dabei komme ich auf 1kg Nahrung pro Tag, was mir 4000 Kalorien liefert. Das hört sich zwar nach ziemlich viel an, dabei muss man aber bedenken, dass ich mittlerweile ja schon einige Wochen wandere und mein Körper seine Fettreserven schon weitgehend verbraucht hat.

Gegen 14 Uhr breche ich wieder auf, um den Boucher Creek abwärts bis zum Colorado zu erkunden.

Der Bach fließt nicht ständig an der Oberfläche, taucht aber immer wieder auf. Es ist erstaunlich, wie viel Leben so ein bisschen Wasser hervorzaubern kann.
Es gibt hier sogar Kaulquappen und kleine Fische.
Ich genieße es nur mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein und nehme mir die Zeit in Ruhe Libellen, Schmetterlinge und Heuschrecken zu fotografieren.







                                            Boucher Creek - Ein Libellenparadies

Zwar ist die Schlucht mit ihrem dunklen Gestein eigentlich ziemlich düster, aber im hellen Licht der Nachmittagssonne wirkt das überhaupt nicht so.

                                                           Boucher Creek

Nach zwei Stunden einfacher Talwanderung erreiche ich den Colorado, der hier durch eine mächtige Stromschnelle fließt. Das ist kein Zufall, denn die Seitenbäche schwemmen bei Überschwemmungen mächtige Blöcke in den Fluss, daher finden sich die schwierigsten Abschnitte des Colorado häufig an der Einmündung von Nebentälern.

                                        Beeindruckende Stromschnelle an der Mündung des Boucher Creek

Hier gelingt es mir einen der Canyon- Zaunkönige zu fotografieren, deren melodischer Gesang typisch für die Schluchten ist.

                                                 Canyon Zaunkönig

Für den Rückweg zum Lager benötige ich nur die halbe Zeit und bin rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder am Zelt.



                                               Sonnenuntergang am Boucher Creek

Der Anstieg vom Boucher Creek zurück auf das Plateau ist ziemlich steil, aber schließlich bin ich wieder zurück in Licht und Weite.

                                                  Weiter über das Tonto Plateau

Leider hält das schöne Wetter nicht, schon ab 8 Uhr ziehen Wolken auf, die sich immer mehr verdichten.

                                                              Wolken ziehen auf

Für kurze Zeit kann ich noch etwas blauen Himmel genießen, dann ist es fast den ganzen restlichen Tag bewölkt.


Wie immer komme ich auf dem steinigen Plateau rasch vorwärts. Da ich ab Agate Canyon wieder durch eine Flugverbotszone laufe, lässt der Lärm der Hubschrauber auch bald nach.
Dieser Teil des Tonto Trails wird nur relativ selten begangen, was sich auch deutlich am Wegezustand zeigt. Während man vorher oft einer Art Pfad folgen konnte, zeigen jetzt nur noch vereinzelte Steinhaufen, dass man in die richtige Richtung läuft.
So ist es auch kein Wunder, dass ich in den nächsten zwei Tagen keinem anderen Menschen begegne.

Was solls, ich genieße die Einsamkeit und bin ein wenig erleichtert, als ich im Sapphire Canyon auf kleine Pfützen in den Einsenkungen der Felsen stoße.
Wer weiß, ob noch so eine Gelegenheit kommt, daher lasse ich mich auf den Bauch nieder und trinke mich erst mal satt.
Aber meine Bedenkungen sollten sich nicht verwirklichen: In einem Nebenarm des Turqoise Canyon stoße ich auf regelrechte Pools aus denen ich meinen Wasservorrat ergänzen kann.
Zwar ist ein bewölkter Tag nach so viel Sonnenschein nichts außergewöhnliches, aber die Landschaft gefällt mir mit blauem Himmel doch viel besser…
Mein Nachtlager ohne Zelt schlage ich oberhalb des Turqoise Canyon auf und sehe der Mondsichel beim Aufgehen zu.
Da ich jetzt weit genug in der Flugverbotszone bin, stört am nächsten Tag kein lärmender Hubschrauber mehr die Ruhe des inneren Grand Canyon.
Von einem Weg kann nicht mehr die Rede sein. Würde ich nicht ab und zu auf ein Steinmännchen stoßen, könnte ich fast glauben, der erste Mensch hier zu sein, was ich aber natürlich keineswegs bin. Dementsprechend muss ich auch ab und zu etwas suchen, um auf der richtigen Route zu bleiben. Zwar ist es auf dem Plateau relativ egal wo man läuft, aber für die Umgehung der noch immer zahlreichen Seitenschluchten gibt es immer eine Ideallinie, die zu finden es gilt.
Mir wird langsam klar, dass es jetzt nur noch wenige Tage sind, an denen ich Weite, Sonne, blauen Himmel und die Schönheit der Canyonlandschaft genießen kann.
Noch in einiger Entfernung erscheint bereits der Teil des North Rim über den ich den Canyon verlassen will.
Ein gewisses Gefühl der Wehmut ergreift mich, ich könnte durchaus noch so weiter wandern!

                                            Langsam heißt es Abschied vom Grand Canyon zu nehmen

In Ruby- und Serpentine Canyon finde ich kleine Wasserlöcher auf den Felsen.
Gut, dass es noch vor meinem Aufbruch zu dieser Etappe geregnet hatte, sonst wäre dieser wasserlose Abschnitt relativ schwierig zu bewältigen. Kein Wunder, dass ich hier niemanden treffe! Dafür entdecke ich die Spuren einiger Wildpferde, bekomme jedoch keines zu Gesicht.
Bei der Umgehung eines namenlosen Canyons gibt es dann noch einmal einige etwas ausgesetzte Stellen.
Da heute ruhiges Wetter herrscht, schlage ich mein Nachtlager ungeschützt auf dem Plateau auf. Leider erweist sich der Sonnenuntergang nicht als besonders spektakulär. Dafür kann ich mal wieder den grandiosen Nachthimmel voll funkelnder Sterne aus dem Schlafsack bewundern.
In dieser Nacht konnte ich meinen Rucksack nicht aufhängen, daher ist es auch nicht erstaunlich, dass ich am nächsten Morgen eine Maus entdecke, die es irgendwie geschafft hat in meinen Rucksack zu gelangen und eine halbe Tüte Trailmix leer zu fressen!
Heute Morgen laufe ich zunächst noch eine Zeit lang auf dem Plateau hoch über dem Colorado, dann steige ich in den South Bass Canyon ab. Der hier verlaufende Trail ist wesentlich deutlicher zu erkennen, als der Tonto Trail an den vorangegangenen Tagen. Die Erklärung hierfür ist, dass der Weg eine weitere Direktverbindung vom Südrand zum Colorado darstellt.
Häufig laufe ich über glatt polierte Felsen und komme gut voran. Einmal entdecke ich den Schädel eines Wüstendickhornschafs mit Hörnern.

                                             Schädel eines Wüstendickhornschafes

Vor Erreichen des Flusses führt der Trail wieder aus dem Canyon heraus und verläuft dann ein Stück weit unmittelbar oberhalb des Colorado.
Schließlich bewältige ich noch einen sehr steilen Abstieg und habe damit bereits gegen 10 Uhr eine Minisandbucht am Ufer des Flusses erreicht.
Um meinen Weg auf der anderen Seite fortzusetzen möchte ich wieder ein Raft anhalten und die Besatzung bitten mich zum anderen Ufer zu bringen.
Ein Stück weit flussaufwärts mache ich ein Raftcamp aus, und hege die Hoffnung, dass mich die Leute übersetzen wenn sie losfahren.
Nach einiger Zeit sehe ich auch eine größere Gruppe, leider zu Fuß!
Dennoch winke ich, da ich glaube, dass sie nur einen kurzen Spaziergang machen und später mit den Rafts losfahren.
Nun, zunächst bin ich nicht ungeduldig, da normalerweise heute auch noch andere Boote vorbei kommen sollten.
Allerdings tut sich stundenlang überhaupt nichts. Ich klettere auf einen hohen Granitfelsen am Ufer, der mir eine gute Übersicht gewährt und auf dem ich die Sonne genießen kann. Unter mir sehe ich im klaren Wasser zwei große Welse dicht am Ufer den Boden des Flusses absuchend.
Als die Wandergruppe zurückkehrt, rufen Sie mir zu, dass sie heute nicht mehr weiter fahren. Eine Hoffnung zerplatzt!

                                      Hier warte ich stundenlang auf eine Mitfahrgelegenheit

Mittlerweile warte ich bereits seit vier Stunden und beschließe daher ein Stück weit den Colorado zurückzuwandern und dann auf Höhe des Raftcamps zum Ufer hinab zu klettern. Da die Wände hier ziemlich steil abfallen, bin ich keineswegs überzeugt, ob diese Kletterpartie machbar ist, aber zumindest möchte ich es versuchen.
Tatsächlich gelingt es mir auch eine halbwegs machbare Route zu finden.
Ich bin jetzt genau gegenüber dem Lager der Rafter und mache durch Winken auf mich aufmerksam.
Natürlich werde ich auch gesehen, aber zunächst scheint es als würde ich lediglich ignoriert!
Offenbar wird ihnen mein intensives Rufen und Winken nach einiger Zeit doch ein wenig unangenehm. Daher setzt eines der Flöße über. Leider gibt mir der Raftguide aber nur zu verstehen, dass er mich nicht an Bord nehmen darf! Immerhin erkundigt er sich ob alles bei mir in Ordnung ist!
In diesem Moment erscheint eine andere Gruppe von vier Rafts. Ich ärgere mich, dass ich meinen Platz am Ufer verlassen habe, wo man wesentlich besser hätte landen können, aber ich habe Glück, eines der Boote bewerkstelligt das Landemanöver trotz der schnellen Strömung und nach kurzer Fahrt haben wir das Lower Bass Camp erreicht, an dem die Gruppe heute ihr Nachtlager aufschlagen möchte.
Alle sind sehr freundlich zu mir und ich werde gleich dazu eingeladen, die Nacht bei ihnen zu verbringen. Über das Verhalten des kommerziellen Guides sind sie ziemlich entsetzt, zumal wie ich erfahre, einige von ihnen selbst im Rafting Geschäft arbeiten.

                                          Die freundlichen Rafter haben mich über den Colorado gesetzt

Bald erfahre ich, dass die 12- köpfige Gruppe aus der Gegend von Seattle in Washington stammt. Zwar betreiben drei von ihnen dort ein Raftunternehmen, dieses ist aber eine private Tour.
Die Boote und sonstige Ausrüstung haben sie allerdings von einem ortsansässigen Unternehmen gemietet. Für ihren dreiwöchigen Trip mussten sie lediglich 1200 Dollar pro Person dafür bezahlen. Sie sind bereits seit 9 Tagen unterwegs, daher hat sich bereits eine gewisse Lagerroutine eingestellt.
Der Lagerplatz liegt an einem ausgedehnten idyllischen Sandstrand. Während einige der Rafter sich ans Kochen machen, genießen andere erst einmal ein Bier oder einen Joint. Insgesamt herrscht eine freundliche, entspannte Atmosphäre und ich kann mich mit einigen der Rafter später am Lagerfeuer gut unterhalten.

                                                  Relaxtes Lagerleben

Nachdem ich ein letztes Mal im Sand unter den Sternen am Colorado geschlafen habe, breche ich noch in der Morgendämmerung wieder auf.
Während unter mir der Colorado langsam verschwindet, taucht die aufgehende Sonne die Umgebung in sanfte Violetttöne.

                                               Morgenrot am Colorado

Bald habe ich den Einstieg zum North Bass Trail gefunden, der mich zum Nordrand des Canyons zurückführen soll. Ebenso wie der Nankoweap Trail gehört er zu den schwierigsten Routen im Grand Canyon.
Über die breite Schulter des Colorado Ufers gelange ich in das Tal des Shinumo Creek. Stellenweise zeugen in den Stein gehauene Stufen davon, dass auch dieser Trail in der Pionierzeit des Grand Canyon wesentlich stärker frequentiert wurde.
Bald stoße ich auf das alte Lager von William Bass, nach dem der Weg benannt wurde. Bass gefiel der Canyon so, dass er sich hier dauerhaft nieder ließ. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen probierte er alles Mögliche, von der Suche nach Erzen bis zu geführten Maultiertouren in den Canyon. Dazu hatte er sogar eine Seilbahn über den Fluss konstruiert!
Sein Lager voll Töpfe und Pfannen sieht ein wenig so aus, als sei er nur kurz abwesend und würde bald wieder kommen…

                                                 Das Camp von William Bass


Offenbar ist der Spaziergang hierher bei den Raftern beliebt, was zahlreiche Fußspuren zeigen. Ansonsten ist bald von einem Trail praktisch nichts mehr zu erkennen, und ich muss mir die günstigste Route entlang des Baches selber suchen.

Als ein weiterer Bach einmündet, begehe ich den Fehler nicht auf die Karte zu schauen, sondern folge automatisch dem viel wasserreicheren Gewässer.
Das Vorankommen weiter talaufwärts ist ziemlich schwierig, oft muss ich über Steine hüpfend die Seite wechseln.
Aber was solls, dieser Bach mit seinen kleinen Stromschnellen und Wasserfällen stellt ein weiteres Paradies dar. Der Unterschied zwischen der kargen Wüstenvegetation aus Kakteen und Agaven zu dem üppig- grünem Ufersaum voller Ried, Pappeln und Weiden ist frappierend.


                                                       Flint Creek - Ein wasserreiches Paradies

Die Schlucht wird zunehmend enger und dann stehe ich vor einem hohen Wasserfall.
Erst jetzt schaue ich auf die Karte und stelle fest, dass ich statt dem Shinumo, Flint Creek gefolgt bin! Zweieinhalb Stunden Umweg! Aber gut, wer es nicht im Kopf hat, muss es halt in den Beinen haben!
Einmal beobachte ich zwei amerikanische Wasseramseln, die sich sogar fotografieren lassen.

                                                   Amerikanische Wasseramsel

Gegen Mittag bin ich zurück am Shinumo Creek. Dieser führt zwar deutlich weniger Wasser, dennoch entdecke ich kleine Fische und natürlich bezaubern mich wieder zahlreiche, bunte Libellen.
Offenere Abschnitte und enge Schluchten wechseln einander ab.

                                                          Shinumo Creek

                                                   Es gibt sogar Fische in Shinumo Creek

Nachmittags treffe ich zu meiner Überraschung auf zwei weitere Wanderer: Scott ist ehemaliger Philosophie Professor und Peter hat seine Brötchen als Nervenarzt verdient. Beide haben die 64 überschritten, sind aber noch beweglich und fit. Jedes Jahr treffen sie sich zu einer möglichst speziellen Wanderung. In diesem Jahr haben sie eine 11- tägige weitgehend weglose Tour im Grand Canyon absolviert, die auch für viel jüngere Leute mit Sicherheit sehr anspruchsvoll wäre.

                                                    Scott und Peter

Zunächst unterhalten wir uns nur kurz, da wir in die gleiche Richtung laufen, treffen wir uns bei Pausen aber stets wieder.
Die beiden müssen übermorgen am Flughafen von Las Vegas sein und haben ihren Mietwagen im Wald des Kaibab Plateaus geparkt.
Ursprünglich hatte ich geplant auf dem Plateau zurück zum North Rim Village zu laufen und dort meine Wanderung zu beenden. Allerdings erscheint die Gelegenheit verführerisch die Beiden nach einer Mitfahrgelegenheit zu fragen. Denn mir ist klar, dass auf dem Nordrand Ende Oktober das Wetter schnell umschlagen kann. Und sobald die ersten stärkeren Schneefälle niedergehen, wird die Straße zum Nordrand des Canyon nicht mehr geräumt, das heißt es gibt dann auch keinen Verkehr mehr…
Nach kurzer Überlegung frage ich die Beiden bei einer weiteren Pause, ob sie mich mitnehmen können, was sie gerne zusagen.
So kommt es, dass ich das letzte Stück meiner langen Wanderung in Gesellschaft laufe.
Mittlerweile haben wir den Sandstein verlassen und bewegen uns jetzt durch Kalkstein. Daher gibt es auch fast höhlenartige Durchgänge und vom Wasser ausgewaschene Terrassen.
Einige Zeit lang laufen wir im trockenen Bett des White Creek, bis nach einer Weile wieder etwas fließendes Wasser auftaucht. 



                                                   Kalkstein am White Creek

Erst gegen 17.30 schlagen wir unser Lager auf. Da ich mich nicht aufdrängen möchte, laufe ich noch ein Stück weiter. Aber nachdem ich meine Matte im Sand ausgerollt und gekocht habe, besuche ich die Beiden und wir plaudern unter dem hellen Licht des halben Mondes noch lange miteinander.
Der Pfad entfernt sich am nächsten Morgen bald vom White Creek und steigt in Serpentinen recht steil an. Wir merken, dass wir schon einiges an Höhe gewonnen haben an den Veränderungen der Vegetation. Dichte Gebüsche aus Wacholdern und rotstämmigen Manzanitas säumen den Trail.
Da ich auf meine aufgrund ihres Alters etwas langsameren Mitwanderer Rücksicht nehme, habe ich recht viel Zeit die Ausblicke ins Tal zu genießen.

                                       Blick zurück ins Tal des White Creek

Wir sind froh, dass der Trail jetzt recht gut zu erkennen ist, denn weglos wäre es ziemlich mühsam sich durch den dichten Busch zu kämpfen. Der Nordrand des Canyon erscheint zwar schon zum Greifen nahe, aber noch liegen einige Stufen vor uns.


                                                  Noch liegen einige Stufen vor uns

Unterhalb des Muav Saddle stoßen wir auf eine liebliche Quelle, die von Farnen, Moosen und sogar einigen Orchideen üppig eingefasst ist.

                                
                                          Der Nordrand des Grand Canyon ist erreicht

Bald darauf haben wir den Sattel erreicht. Hier liegt im Kiefernwald versteckt eine offene Hütte, Teddys Cabin. Sie verfügt über Bettgestelle und sogar ein Gästebuch.
Hier am Muav Saddle stoße ich auch wieder auf den Hayduke Trail, dessen Originalroute vom North Rim Village über Forstwege hierher führt.
Das Zwischenstück zwischen Grand Canyon und Zion Nationalpark, wo die Route endet, führt im Wesentlichen über Nebenstraßen durch trockenes Farmland, daher hatte ich von vornherein diesen Abschnitt nicht vorgehabt zu laufen.
Bevor wir den Nordrand erreichen, liegen noch einmal eineinhalb Kilometer Aufstieg vor uns, doch schließlich gelangen wir gegen 13.00 an den Trailhead des North Bass Trails am Ende einer Forststraße.
Das Auto meiner neuen Freunde ist allerdings noch ziemlich weit entfernt an einem anderen Forstweg auf dem Kaibab Plateau geparkt.
Da die weglose Navigation mit Karte und Kompass auf dem dicht bewaldeten Plateau nicht einfach ist, schlage ich vor, Wegpunkte aus der Karte auf mein GPS zu übertragen. Das Wandern mit GPS ist neu für Scott und Peter, aber sie sind sehr interessiert daran.
Allerdings haben die Beiden gute Karten im Maßstab 1:24.000. Diese haben sie sich bei MyTopo.com individuell zusammengestellt und ausdrucken lassen. Das hat den Vorteil, dass man Ausschnitte für die man unter Umständen mehrere Karten kaufen müsste, auf einem Ausdruck unterbringen kann.
Zunächst folgen wir für einige Kilometer einer Forststraße. Lediglich ein Auto begegnet uns. Der Fahrer verrät uns, dass für Morgen ein Wettereinbruch mit Schnee und Sieben Grad Kälte angesagt ist! Als ich das höre, bin ich ziemlich zufrieden mit meiner Entscheidung bei Peter und Scott mitzufahren.
Schließlich verlassen wir die Piste und laufen weglos durch den Kiefernwald des Plateaus. Wir haben Glück und treffen auf keine große, ehemalige Waldbrandfläche die jetzt mit dichtem Bewuchs bewachsen wäre.
Statt dessen geht es meist durch gut zu durchwandernden Hochwald.

                                                        Auf dem Kaibab Plateau

Scott beherrscht die Navigation mit Karte und Kompass ziemlich gut, daher bin ich überzeugt, dass die Beiden auch ohne GPS vermutlich fast ebenso schnell ihr Auto wiedergefunden hätten.
Obwohl wir gut vorankommen, sitzt uns die Zeit im Nacken. Wenn meine neuen Freunde morgen Las Vegas erreichen wollen, müssen sie noch heute mit dem Auto das Plateau verlassen.
Erst gegen 17 Uhr, etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang erreichen wir die Straße an der der Mietwagen steht. Allerdings sind es noch drei Kilometer bis dorthin.
Ich biete den Beiden an, dass Sie warten, während ich ohne Gepäck rasch zum Auto jogge. Sie überlassen mir ohne zu zögern den Schlüssel und schon sprinte ich los.
Ein wundervolles Abendrot begleitet uns, während wir durch den Kaibab National Forest fahren. Schließlich erreichen wir die Zufahrtsstraße zum North Rim und fahren dann weiter zu dem mir ja schon bekanntem Kanab, wo wir im selben Motel absteigen, in dem ich bei meinem ersten Aufenthalt geschlafen hatte.
Während die Beiden morgen nach Las Vegas fahren, möchte ich zum Zion Nationalpark trampen, wo ich dann noch einen Tag Zeit habe, bevor ich mich auf den Rückweg nach Salt Lake City machen muss.

Ausklang in Zion

Dass meine Stiefel nicht mehr ganz so „neu“ aussahen, bzw. kurz vor dem Zerfall standen hat mich während der Wanderung wenig gestört, bis auf die Angst, dass sie mir endgültig ihren Dienst aufkündigen würden. Aber jetzt zurück in der Zivilisation ist es mir doch unangenehm mit den zerlumpten Schuhen herumzulaufen.
Daher steuere ich am nächsten Morgen zunächst den Outdoorladen Kanabs an, und erwerbe ein Paar neue Stiefel.

An der Tankstelle am Ende des Ortes spreche ich eine ganze Menge Leute an, doch zunächst ohne Erfolg. Ich fürchte schon eine Wiederholung des Desasters unterwegs zu Buckskin Gulch. Aber nach einer Dreiviertelstunde habe ich Glück und werde von einem jungen Mann mitgenommen.

Nick hat bis zur letzten Woche für das BLM im Grand- Staircase- Escalante Nationalmonument gearbeitet und wurde dann entlassen. Die Wirtschaftskrise lässt grüßen…

Aber wie die Amerikaner so sind, sprüht er vor Optimismus und hat vor in Escalante ein Guiding Unternehmen zu eröffnen. Aaron Johnson kennt er natürlich auch.

Eigentlich ist Nick auf dem Weg nach Cedar City, wo er einen Kletterkurs geben möchte. Aber da wir uns so gut unterhalten und er nicht unter Zeitdruck steht, fährt er mich freundlicherweise bis nach Springdale, unmittelbar am Zion Nationalpark.
Dabei fahren wir bereits ein Stück weit durch den Park mit seinen beeindruckenden glatten, aufgefalteten Wänden aus Navajo Sandstein. Da er einen Jahrespass hat und ich bei ihm im Wagen sitze muss ich mal wieder keinen Eintritt errichten.

Es ist kalt und ungemütlich, Schnee liegt in der Luft. Daher verwerfe ich mit meiner eher für wärmere Temperaturen ausgelegten Ausrüstung schnell den Gedanken zu zelten und nehme mir ein Zimmer in einem Motel am Ortsrand von Springdale.

Anschließend suche ich das Informationszentrum des Nationalparks auf, und erfahre, dass der kostenlose Shuttleservice, der Besucher in den Park bringt, leider vor zwei Tagen eingestellt wurde. Um Morgen den Park zu erkunden, empfehlen mir die Ranger ein Rad zu leihen.

Heute ist es zu spät für eine längere Tour, daher beschließe ich den Watchman Trail zu laufen, der hier am Infozentrum beginnt. Der Weg führt hoch aus dem Tal zu verschiedenen Aussichtspunkten. Während am Anfang noch Dunst in der Luft liegt, es einige Tropfen regnet und in höheren Lagen schneit, setzt sich schließlich wieder der blaue Himmel durch.

                                         Noch sind die Berge Zions Dunst verhangen

                                                   Der Schleier hebt sich

Später sehe ich mir Springdale ein wenig an. Ein nettes Örtchen, das ein wenig an Moab erinnert. Zwar ziemlich touristisch, aber nicht ohne Charme mit seinen zahlreichen Restaurants und Outdoorläden. Ein Platz an dem man durchaus einen Tag abhängen kann!
Nein, morgen will ich ja Zion erkunden!

Als der Fahrradverleih morgens um 9 öffnet bin ich zur Stelle.

                                                Mein Leihrad

Zwar hat es hier im Tal nicht gefroren, aber es ist ziemlich frisch. Entlang des Virgin River fahre ich zum Teil auf einem Radweg zum Teil auf der jetzt in der Nebensaison wenig befahrenen Straße etwa eine Stunde lang zum Ausgangspunkt meines Weges. Die Pappeln im Tal sind noch ziemlich grün. Ich möchte dem West Rim Trail folgen, der zunächst zu dem berühmten Aussichtspunkt Angels Landing führt.
Zunächst verläuft der Weg noch ein Stück weit durch den offenen Galeriewald des Virgin Rivers. Zu meinem Erstaunen gibt es hier sogar Biber, was frische Nagespuren und ein vor kurzem von den großen Pelztieren gefällter Baum beweisen.

                                                    Es gibt hier sogar Biber

Dann schraubt sich ein zu meinem Entsetzen betonierter Weg in steilen Serpentinen den Talhang hinauf. Die mächtigen, glatten Sandsteinwände, in denen einzelne große Nadelbäume wie Spielzeug aussehen, sind ziemlich eindrucksvoll.

                                            Gigantische Sandsteinwände im Tal des Virgin River

Nach einer Stunde beginnt der Aufstieg nach Angels Landing, einem zum Tal hin vorgeschobenem Berg, mit extrem steilen Wänden und einem treppenartig ansteigendem Grat. Die Besteigung sieht schwieriger aus, als sie ist. Etliche Stellen sind mit Drahtseilen gesichert und die leichte Kletterpartie ist für jeden der halbwegs schwindelfrei ist gut zu bewältigen.


                                                               Angels Landing

Oben weht ein eiskalter Wind, aber die Aussicht über die bizarren Massive Zions ist beeindruckend. Nach dem Abstieg folge ich weiterhin dem West Rim Trail. Jetzt begegnen mir nur noch wenige Wanderer. Oft laufe ich über glatte, helle Felsen, die nur lückig von Ponderosa Kiefern bewachsen sind. Obwohl in der größeren Höhe hier schon Nadelbäume gedeihen, wachsen aber auch noch Agaven und Kakteen.




Je höher ich steige desto kälter wird es, daher bin ich froh, meine leichte Daunenjacke dabei zu haben.
An manchen Stellen befindet sich sogar blankes Eis, dass jetzt in der Sonne erst langsam anfängt zu schmelzen.

                                             Auch die Sonne des Tages bringt das Eis kaum zum Schmelzen

Je später es wird, desto mehr setzen sich Sonne und blauer Himmel durch, ein toller Tag!
Ich kann mich kaum satt sehen an der Landschaft Zions, aber irgendwann muss ich doch den Rückweg antreten. Allerdings gibt es auch einige Wanderer die heute noch zelten wollen. Ich hoffe, ihre Schlafsäcke sind für die zu erwartenden Minustemperaturen geeignet…
Interessant sind auch die Farbenspiele des Herbstlaubs, vor allem in geschützteren Talbereichen.
Ich bedauere sehr, dass dies heute mein letzter Wandertag auf der Reise ist, aber der Abstecher nach Zion hat sich für mich sehr gelohnt. Die Landschaft hier ist doch wieder ganz anders als die Gegenden die ich zuvor auf dem Hayduke Trail durchwandert habe.





Gegen 17.30, rechtzeitig vor Sonnenuntergang bin ich wieder bei meinem Leihrad.
Um diese Zeit, vor Einbruch der Nacht sind recht viele Leute auf der Straße unterwegs, um schöne Impressionen des Sonnenuntergangs einzufangen oder Tiere zu beobachten. Auch ich sehe noch einmal einige Maultierhirsche und sogar acht Truthühner.

Am nächsten Morgen laufe ich in der Dämmerung durch Springdale bis zur Tankstelle am Dorfausgang. Wie so oft in den USA gibt es hier keine öffentliche Transportmöglichkeit, daher bin ich darauf angewiesen per Anhalter zu fahren.
Eine Rangerin betont, dass sie mich in ihrem Regierungsfahrzeug nicht mitnehmen darf. Nach etwa einer Stunde habe ich mehr Glück. Der 57- jährige George willigt ein mich nach St. George mitzunehmen. Er arbeitet als selbstständiger Möbelbauer, war als Soldat im Koreakrieg und hat letzte Woche zum vierten Mal geheiratet! In seinem Heimatort Virgin trinken wir einen Kaffee, dann geht es weiter nach St. George, wo er mich nach einer Stunde an der Greyhoundstation absetzt. Die Berge in der Umgebung sind bereits vom Schnee gezuckert.

Ich muss noch eineinhalb Stunden warten, dann trifft der Bus ein. Manche der Passagiere sitzen bereits seit Texas in dem Gefährt! Wie immer sind es eher die ärmeren Leute die mit dem Greyhound fahren. Na ja, wenn es Probleme mit Passagieren geben sollte, weiß sich die „toughe“ Fahrerin sicher durchzusetzen.

Nach sechsstündiger Fahrt erreichen wir Salt Lake City, wo ich bereits übers Internet ein Zimmer in einem Motel gebucht hatte.

Als ich in einem nahe gelegenen McDonalds esse, bin ich positiv überrascht, als die Angestellten einem schwarzen Bettler etwas zu Essen geben.

Am nächsten Tag schaue ich mich noch ein wenig in Salt Lake City um. Absolut dominierend liegt in der Stadtmitte der große Tempelbezirk der Mormonen. Eintritt und Führungen sind kostenlos und es ist schon beeindruckend zu sehen, mit welcher Vehemenz diese Leute für ihre Religion werben.

Am nächsten Morgen kann ich beim Abheben noch einige Blicke auf den großen Salzsee und die umliegenden verschneiten Berge der Wasatch Range werfen.

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